Vorstellungsrunde

#1 von Rabov , 21.01.2011 15:59

Alle Forumsmitglieder sind herzlich eingeladen, sich und ihre literarischen Arbeiten und Interessen in diesem Ordner zu präsentieren.


 
Rabov
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Na, dann will ich mal den Anfang machen...

#2 von Stubenhocker , 19.03.2011 01:57

Zitat von Rabov
Alle Forumsmitglieder sind herzlich eingeladen, sich und ihre literarischen Arbeiten und Interessen in diesem Ordner zu präsentieren.



Früher war ich nur Leser... d.h. eigentlich habe ich früh begonnen, dem Reiz der Bücher zu verfallen, aber bereits im Teenageralter ahnte ich, daß mein Interesse weder durch die Lektüre unterhaltsamer Literatur noch durch Orientierung am "Bildungskanon" bürgerlicher, schulisch vermittelter oder akademischer Lehrmeinung wirklich DAS finden würde, wonach ich suchte.

Zwar boten im Taschenbuchformat erscheinende Magazine wie "das Tintenfaß" Anregung, aber erst mit Entdeckung des recht rätselhaft verworrenen Test-/Anhang-Sammelsuriums "Der Alte vom Berge" (Alfred Jarry, Hanser Taschenbuch) wurde mir deutlich, in welchem Maße ich noch würde Bildungslücken zu schließen haben, und auf welchen Gebieten Textrezeption, eigene künstlerische Arbeit und die weiterführende Suche nach Inspirationsquellen möglich, sinnvoll und notwendig sein würden.

Alfred Jarry (hier vorgestellt von Guido Huonder war schon eine seltsame Persönlichkeit! Und mit meinem Faible für nicht so leicht konsumierbaren Kunstgenuß und für Abseitiges, dauerte es nicht lang, bis mir auch Louis-René des Forêts
"Der Schwätzer" oder Léon-Paul Fargue "Unter der Lampe" (beide Limes-Verlag, Wiesbaden) in die Hände fielen... lange vor Georges Dariens "Der Dieb" (Franz Greno, Nördlingen) aber bald gefolgt von der ersten Zürcher Kassette mit dem erzählerischen Werk Arno Schmidts (Haffmanns, 8 Bde.) ...

Nach langjähriger Beschäftigung mit Werken dieser Schriftsteller und einiger ihrer literarischen Vorbilder (und ihrer ideellen Schüler), nach Reisen und "unzähligen" Museumsbesuchen begann ich, probehalber das Quellenmaterial zur Biographie eines unbekannteren Dichters, der Ende des 18. Jahrhunderts in Norddeutschland gelebt hat und nach wenigen aktiven Jahren als Dorfpfarrer halbvergessen und nach den Unglück, frühverstorbene Familienmitglieder zu Grabe tragen zu müssen, gebrochen bald starb, zusammenzutragen... auch für die Mitgliederzeitschriften zweier literarischer Gesellschaften schrieb ich kleinere, aufwendig recherchierte Beiträge.

Aber im Grunde meines Herzens bin ich Betrachter, als "Lebensaufgabe" erschiene es mir, der ursprünglichen Intention des Museums entsprechend die Kenntnis vom Leben unserer Vorfahren der Nachwelt zu vermitteln, und da das Museum und die Ausstellungsdidaktik sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt hat, also gewissermaßen zum Objekt zurückkehrend die Vorstellung der Museumskultur wiederzuerwecken und folglich wenigstens im Text die (gemeinsame) Kulturgeschichte von Miniatur, Lehrmittel und Souvenir im Kontext auch mit dem Wandel der Mentalitätsgeschichte im Laufe der Jahrhunderte zu fixieren...

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Es ist schade, dass das Forum der NGL noch relativ wenige Besucher anzieht

#3 von Stubenhocker , 23.07.2011 03:38

..., denn für eine rege Diskussion bräuchte es mehrere - auch regelmäßig hier hineinschauende - Mitglieder. Ich hatte gehofft, über den eröffneten Blog ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf diese Seite lenken zu können - offenbar bedarf es wirksamerer Mittel.
Wobei ich ja durchaus einen kleineren, "exklusiven" Kreis anspruchsvoller Leser zu schätzen weiß. Aber die zeitgenössische Literatur bedürfte durchaus einer wieder wachsenden Nachfrage - einer Nachfrage nach Büchern, die eben nicht nur kurzweilige Unterhaltung bieten, sondern sich ernstlich den ästhätischen und formalen Fragen stellt, vor denen ein Künstler oder Autor nicht zurückschrecken darf, will er seiner Arbeit nachgehen...

Der Leser als Verbraucher mag dies alles für vernachlässigenswert halten, solange ihn Spannungselemente bei Laune halten oder manche Formulierung ihn amüsiert. Gewiß ist das Buch nur noch ein Medium unter vielen, zwischen denen der Leser auswählen kann, welches ihm ein halbes Stündchen Kurzweil oder Ablenkung bieten soll. Wer erwartete vom Protagonisten eines Buches noch ernstlich, daß er ihm moralisch ein Vorbild sein soll oder gar Lehren vermittelte? Der Leser ist so vielfältigen audiovisuellen Reizen ausgesetzt, auf die zu reagieren bereit ist, daß das Buch gewissermaßen seine Seelenruhe nicht stören soll. Das Buchstabenmeer, auf das er blickt, soll ihm ein schwarz-weißes Ruhepäuschen sein.

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