... endet ein Kalenderjahr und kurz zuvor beschert das nahende Weihnachtsfest dem Einzelhandel einen kleinen Lichtblick zum Jahresabschluss. Weihnachten ist die Zeit auch vermehrten Buchkonsums, und selbst wenn dieses Forum der NGL kaum Mitstreiter oder Besucher anzulocken scheint, will ich noch heute - also auch vor der Deadline des Mayakalenders - noch einmal kurz über Literatur einige Worte verlieren ...
Ich erinnere mich, dass Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre einige Taschenbuchverlage für ältere Leser GROßDRUCKBÄNDE häufiger verlangter Titel ihres Sortimentes aufelegten, was heute, wo der demographische Wandel eine diesbezügliche Nachfrage fördern dürfte, kaum aufgegriffen wird. Auch die Zahl der mir lesenswert erscheinenden Neuveröffentlichungen hält bei weitem nicht mit der scheinbaren Vielfalt des Buchmarktes mit.
Hingegen scheinen Nischenthemen noch seltener aufgegriffen zu werden als üblich; es scheint, dass Bücher also lediglich ein "Ergänzungsmedium" neben den NEWS- und infotainmentdominierten TV-Kanälen sind, und folglich Buchautoren die gängige Genres beliefern und die nicht minder gängigen "Anschauungen" bezüglich der "IN"-Themen mit Lesefutter versorgen. Welch trauriges Los für die Sprache, das Denken, das Geistesleben und die Buchkultur!
In letzter Zeit bin ich fast ausschließlich antiquarisch noch fündig geworden, wollte ich lesen. Es ist, als wolle die Jetztzeit kein relevantes Schrifttum hinterlassen. Und so widme auch ich mich seltener der Niederschrift meiner Gedanken und Eindrücke, um statt dessen das Rohmaterial für eine subjektive Auswahl künftig fehlender Gegenstände und Begriffe einer Enzyklopädie des Industriezeitalters, seiner Mentalitätsgeschichte und Freizeitgestaltung zusammenzutragen... ich fürchte, eine solche Arbeit bleibt im Stadium des ephemeren stecken.
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